Sommergrippe

Eine Sommergrippe ist in der Regel keine echte Grippe sondern ein grippaler Infekt (zur Unterscheidung vgl. den Beitrag Unterschied zwischen Erkältung und Grippe). Sie ist lästig, in der Regel aber harmlos. Erfahren Sie mehr zu den Ursachen sowie zur Vorbeugung und Behandlung.

Ursache und Ansteckungswege

Eine Sommergrippe kann durch verschiedene Viren wie Entero-, Coxsackie- und Echovieren verursacht werden. Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt

  • über die Luft (jemand niest Sie an, Sie atmen die Viren ein)
  • über direkten Körperkontakt (zum Beispiel beim Küssen)
  • über Gegenstände (jemand niest in die Hand und langt zum Beispiel eine Türklinke oder den Haltegriff in der U-Bahn an, anschließend berühren Sie die Türklinke und führen die Hand zu Mund oder Nase wodurch die Viren übertragen werden und auf die Schleimhäute gelangen)

Vorbeugung

Eine intakte Schleimhautbarriere der Atemwege sorgt dafür, dass Erkältungsviren gar nicht erst in den Körper gelangen können. Ist es aber doch passiert, kann sich ein trainiertes Immunsystem gegen die Eindringlinge wehren. Zur Vermeidung einer Sommergrippe sollten Sie also einerseits Ihr Immunsystem stärken und anderseits vermeiden, dass Ihre Schleimhäute zu sehr auskühlen und austrocknen und damit durchlässig werden.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:

Ausreichend trinken

Trinken Sie genug. 2-3 Liter sollten es bei den hohen Sommertemperaturen schon sein. Am besten Wasser, verdünnte Obstsäfte oder lauwarmen Tee. Das sorgt dafür, dass Ihre Schleimhäute stetes gut befeuchtet sind.

Kühl, nicht kalt

Eisgekühlte Getränke sollten Sie möglichst meiden. Diese kühlen die Schleimhäute zu sehr ab und erleichtern Erkältungsviren damit das Eindringen. Verzichten Sie also auf Eiswürfel und lassen Sie Getränke aus dem Kühlschrank eine Weile stehen.
Darüber hinaus wirken eisgekühlte Getränke nur im ersten Moment erfrischend. Auf Dauer muss der Körper die kalte Flüssigkeit auf Körpertemperatur aufheizen und produziert damit nur noch zusätzliche Wärme. Folge: Wir schwitzen mehr anstatt weniger. Nicht umsonst trinken Araber eher warmen Pfefferminztee statt eiskalter Cola.

Sonnenbäder nicht übertreiben

Braten Sie nicht in der Sonne. Das schwächt die Immunabwehr. Ziehen Sie sich über die Mittagsstunden lieber in den Schatten zurück. Das beugt nicht nur einer Sommergrippe vor, sondern schont auch Ihre Haut.

Klimaanlagen und Zugluft meiden

Meiden Sie, wo immer es geht, klimatisierte Räume und zu große Temperaturunterschiede. Besonders in Läden und Einkaufspassagen herrschen im Sommer oft „arktische“ Temperaturen. Schützen Sie sich im Zweifelsfall mit einer leichten Jacke oder einem Tuch vor zu großer Auskühlung. Und meiden Sie kalte Zugluft. Sei es durch das geöffnete Fenster im Auto oder durch den Ventilator und „Durchzug“ im Büro.

Nicht auskühlen

Schwitzen ist grundsätzlich gesund und reguliert die Körpertemperatur. Dennoch: Wenn Sie stark geschwitzt haben, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder einer anstrengenden Bergtour, sollten Sie möglichst schnell in trockenen Kleidung schlüpfen. Ansonsten kühlt der Körper zu sehr aus. Geben Sie moderner schnell trocknender Funktionswäsche den Vorzug vor Baumwollshirts und -hemden, die den Schweiß aufsaugen und speichern.
Aus dem selben Grund sollten Sie nach dem Schwimmen auch die nassen Badeklamotten möglichst schnell wechseln und nicht am Körper trocknen lassen.

Sport und gesunde Ernährung

Treiben Sie regelmäßig Sport und achten Sie auf gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, um Ihr Immunsystem zu stärken.
In den heißen Mittagsstunden sollten Sie auf Sport und anstrengende körperliche Arbeiten allerdings verzichten denn das bedeutet unnötigen Stress für den Körper. In diesem Fall also besser auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden ausweichen.

Menschenansammlungen meiden

Vermeiden Sie Menschenansammlung besonders in geschlossenen Räumen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Vielleicht gehen Sie bei dem schönen Sommerwetter mal ja zu Fuß in die Arbeit oder nehmen das Fahrrad.

Hände waschen

Waschen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände. Achten Sie dabei darauf, auch die Handrücken, Fingerzwischenräume und Fingernägel gründlich mit Seife zu bearbeiten. Das entfernt die schädlichen Krankheitserreger.

Behandlung

Um es gleich vorweg zu nehmen: Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren, sind bei einer Sommergrippe also nutzlos. Nur wenn zu den Vieren eine bakterielle Infektion kommt, macht ein Antibiotikum Sinn. Was können Sie aber dann tun?

Schon das Sprichwort sagt: Abwarten und Tee trinken.

  • Gönnen Sie sich vor allem Ruhe und schonen Sie sich, dann hilft sich der Körper selbst
  • Meiden Sie die Sonne, gehen Sie nicht schwimmen und treiben Sie keinen Sport – auch wenn es schwer fällt
  • Halten Sie die Schleimhäute feucht: Trinken Sie ausreichend!
  • Spülen Sie die Nase mit Salzwasser, das beruhigt und desinfiziert die Schleimhäute
  • Hausmittel und Medikamente gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Schmerzen können die Symptome lindern

Im Zweifelsfall lieber zum Arzt

Die Symptome einer Sommergrippe sollten innerhalb weniger Tage abklingen. Ist dies nicht der Fall, oder tritt zusätzlich hohes Fieber auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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