Nasenspülung und Nasendusche

Vor einigen Tagen bin ich auf ein auf den ersten Blick recht skurriles (Werbe)Video zur Verwendung der Emser Nasendusche gestoßen.

Warmes Salzwasser durch die Nase laufen zu lassen (genauer gesagt zum einen Nasenloch rein und zum anderen wieder raus) hat sich für mich zunächst mal nicht wirklich erstrebenswert und eher unappetitlich angehört. Irgendwie bin ich dann aber doch neugierig geworden und habe etwas weiter recherchiert. Was ich dabei herausgefunden habe, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Hier aber zunächst das angesprochene Video, damit Ihr Euch überhaupt erst mal etwas unter einer Nasendusche und der damit verbundenen Nasenspülung vorstellen könnt:

Nasenspülung – was ist das?

Nasenspülungen sind schon lange als Hausmittel bei vielerlei Beschwerden bekannt. Der Ursprung liegt vermutlich in Indien. Dort wird ‚Jala Neti‘ als Teil der Yogapraxis seit Alters her zur Reinigung von Nase und Nasennebenhöhlen angewandt.

Das warme Salzwasser spült die Nasenschleimhaut. Dadurch löst sich nicht nur zäher Schleim –  auch Staub, Dreck und Pollen gelangen nach draußen. Krankheitserreger, die sich im Sekret befinden, werden aus der Nase herausbefördert.

Wieso Nasenspülungen?

Regelmäßige Nasenspülungen helfen bei einer ganzen Reihe von Beschwerden. Immer wieder genannt werden:

  • Pflege trockener Naseschleimhäute
  • Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten
  • Befreiung der Nase von Staub und Schmutz
  • schnelle Hilfe bei Hausstaub- und Pollenallergie
  • Nachbehandlung nach einer Operation an Nase oder Nebenhöhlen

Vorteilhaft auch:

  • Die Nasenspülung ist eine einfache und kostengünstige Alternative oder zumindest Ergänzung zu vielerlei Medikamenten
  • Alles, was man braucht ist eine saubere Nasendusche, lauwarmes Leitungswasser und einige Gramm Salz
  • Ernsthafte Nebenwirkungen sind (bei richtiger Anwendung) nicht bekannt

Die Nasendusche

Nasenduschen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Am verbreitetsten: Das klassische Nasenspülkännchen aus Glas, Keramik oder Kunststoff oder die moderne Variante in Form einer Kunststoffflasche mit Nasenaufsatz.

Anwendung der Nasendusche

Die Anwendung der Nasendusche wurde im Video ja bereits anschaulich dargestellt:

  • Behälter mit warmen Wasser füllen
  • Nasenspülsalz dazugeben und durch Schwenken oder Schütteln auflösen
  • den Nasenaufsatz am Nasenloch ansetzen
  • Mund weit öffnen und den Kopf leicht zur Seite geneigt nach vorne über das Waschbecken beugen
  • das Salzwasser fließt nun zum einen Nasenloch rein und über das andere wieder ab
  • zwischendurch Nasenloch wechseln und Nase durch leichtes Schnauben vom Nasensekret und Salzwasser befreien
  • nach Gebrauch die Nasendusche und den Nasenaufsatz gründlich mit Wasser ausspülen und vollständig trocknen lassen

Spülen – womit?

Grundsätzlich könnt Ihr für die Nasenspülung einfaches Kochsalz verwenden. Allerdings ist dieses schwer zu dosieren (0,9 Gramm Kochsalz in 100 Milliliter Wasser) und enthält oft unerwünschte Zusätze wie Jod oder chemische Rieselhilfen. Besser geeignet sind die fertig erhältlichen Portionsbeutelchen, die es von verschiedenen Herstellern gibt.

Wie oft Nase spülen?

Wie oft Ihr die Nasendusche verwendet, hängt davon ab, was Ihr erreichen wollt und zu welchem Zweck Ihr eine Nasenspülung durchführt:

  • Prophylaxe: Ein- bis zweimal pro Woche
  • akute Pollenallergie: Abends (um die tagsüber eingeatmeten Pollen zu entfernen)
  • akute Hausstauballergie: Morgens (da die Beschwerden oft durch das Bettzeug verursacht werden)
  • Schnupfen: Zwei- bis dreimal täglich

Ob Nasenspülungen auch über einen längeren Zeitraum sinnvoll sind, wird kontrovers diskutiert. Manche Experten warnen, die Nasendusche nicht zu oft zu verwenden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden.

Weiterführende Infos findet Ihr zum Beispiel in den folgenden Artikeln: Tipps zum Nasespülen und (herstellerunabhängig) Nasendusche kaufen und anwenden und Nasendusche: Tipps zur Anwendung.