Die Begriffe „Erkältung“ und „Grippe“ werden im täglichen Sprachgebrauch meist synonym verwendet. Tatsächlich aber handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Krankheitsbilder. Grund genug, sich einmal näher mit dem Thema zu befassen.
Eine kurze Einführung bietet das folgende Video:
Einige Punkte sollten wir uns genauer anschauen.
Vergleich
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede zwischen Erkältung und Grippe – aber auch einige Gemeinsamkeiten.
Erkältung | Grippe | |
---|---|---|
Synonyme | Grippaler Infekt | Virusgrippe, Influenza |
Beginn | schleichender Krankheitsbeginn, allmähliche Verschlechterung | plötzlicher Krankheitsbeginn, rasche Verschlechterung |
Symptome | leichtes Krankheitsgefühl Halsschmerzen, Husten, Schnupfen leicht erhöhte Temperatur (unter 38,5) |
sehr starkes Krankheitsgefühl Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit und Erschöpfung, Schüttelfrost hohes Fieber (über 38,5) |
Auslöser | Viren vieler verschiedener Familien, z.B. Adenoviren, Coxsackieviren, Enteroviren, Parainfluenzaviren, Rhinoviren und Respiratory-Syncytial-Viren (RSV) | Influenzaviren |
Ansteckung | Tröpcheninfektion über die Luft | Tröpcheninfektion über die Luft |
Verlauf | deutliche Besserung innerhalb weniger Tage vergeht in der Regel von selbst, ohne Spuren zu hinterlassen |
5-7 Tage fühlt sich der Patient richtig krank bis zur endgültigen Genesung kann es Wochen dauern bei Komplikationen möglicherweise tödliche Erkrankung; |
Vorbeugung
Eine wirklich wirksame Vorbeugung gegen eine Erkältung oder eine Grippe ist kaum möglich. Genannt werden Maßnahmen, die das Immunsystem stärken.
- ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse
- ggfs. Einnahme eines Zink + Vitamin C – Präparats
- regelmäßige Bewegung an der Frischen Luft,
- Wechselduschen und Saunagänge
- häufiges Händewaschen
Impfung
Eine Impfung ist nur gegen die echte Virusgrippe möglich. Am besten erfolgt die Impfung in der Zeit von Oktober bis Dezember, denn bis sich der volle Impfschutz aufgebaut hat, dauert es 2 Wochen. Doch Vorsicht: Auch die Impfung schützt nicht hundertprozentig
Experten empfehlen insbesondere Risikogruppen eine Grippeschutzimpfung. Dazu gehören:
- chronisch Kranke
- ältere Menschen
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie
- Personen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben – also zum Beispiel Kindergärtnerinnen, Lehrer, Ärzte und medizinisches Personal
Behandlung
Sowohl bei der Erkältung als auch bei der echten Grippe lassen sich lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen behandeln. Ganz allgemein gilt:
- schonen Sie sich, der ohnehin geschwächte Körper sollte keinen unnötigen Belastungen ausgesetzt werden
- moderate Bewegung (z.B. Spazierengehen) ist erlaubt, Sport und Sauna sind dagegen tabu
- trinken sie viel
- gegen die typische Symptome der Erkältung und Grippe helfen Schnupfensprays, Hustenstiller, Hustenlöser oder Halstabletten
- bei Kopfschmerzen können Schmerzmittel
Medikamente gegen die Schmerzen - bewährte Hausmittel wie Wadenwickel, Salbeitee oder Kartoffelumschläge können unterstützend Linderung verschaffen
- vor allem: nehmen Sie sich die Zeit und die Ruhe sich auszukurrieren
Alle diese Maßnahmen unterstützen den Körper bei der Selbstheilung und lindern die Beschwerden. Schneller gesund werden sie dadurch aber kaum. Schon der Volksmund sagt: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage. Und: Eine Erkältung ohne Arzt dauert sieben Tage, mit Arzt eine Woche.
Bei Grippeverdacht unbedingt zum Arzt
Bei Verdacht auf eine echte Grippe sollten Sie möglichst schnell einen Arzt aufsuchen. Auch heute sterben in Deutschland jährlich noch mehrere Tausend Menschen an Grippe. Besonders gefährdet sind alte und geschwächte Personen. Die Behandlung mit speziellen Anti-Grippe-Medikamenten (Virostatika) sollte spätestens 48 Stunden nach Beginn der Symptome begonnen werden. Nur so kann sie richtig wirken. Unbehandelt drohen bei einer Grippe Komplikationen, wie beispielsweise eine Lungenentzündung.